Conradi

[260] Conradi, Hermann, Schriftsteller, geb. 12. Juli 1862 in Jeßnitz, gest. 8. März 1890 in Würzburg, studierte seit 1884 in Berlin, Leipzig und Würzburg und betrat schon früh die literarische Laufbahn. Als eifriger Vertreter der naturalistischen Bestrebungen schrieb er die Skizzen »Brutalitäten« (Zür. 1886), die »Lieder eines Sünders« (Leipz. 1887) und den Roman »Phrasen« (das. 1887), an den sich die zeitpsychologische Betrachtung »Wilhelm II. und die junge Generation« (das. 1888) anschloß. Am meisten Aufsehen erregte aber Conradis Roman »Adam Mensch« (Leipz. 1889), durch den er in Konflikt mit der Staatsanwaltschaft geriet und sich (zugleich mit Wilhelm Walloth und Konrad Alberti) einen Prozeß wegen Vergehens gegen die öffentliche Sittlichkeit zuzog. C. starb jedoch vor der Gerichtsverhandlung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 260.
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