Cornwall [1]

[293] Cornwall (spr. kórn-ŭāl, von Cornu Galliae, d. h. das äußerste von Galliern bewohnte Land), die südwestlichste Grafschaft Englands, bildet eine in den Atlantischen Ozean hinausragende Halbinsel, die im O. von Devonshire begrenzt wird und ein Areal von 3513 qkm (63,8 QM.) umfaßt. Die Bevölkerung zählte 1901: 322,957 Seelen (gegen 355,558 in 1851), 92 auf 1 qkm. Hauptstadt ist Bodmin. – Im frühen Mittelalter bildete das Bergland von C. mit dem benachbarten Devon, Somerset und Westwales das britische Königreich Damnonia. Die Unterwerfung der Kelten durch die Angelsachsen fällt für C. in das 10. Jahrh. Wilhelm der Eroberer gab C. als Grafschaft seinem Halbbruder Robert von Mortain; unter den folgenden Grafen von C., die sämtlich dem königlichen Haus angehören, sind Richard, der zum deutschen Könige gewählt wurde, und dessen Sohn Edinund die bekanntesten. Eduard III. erhob 1336 die Grafschaft zum Herzogtum und verlieh sie seinem ältesten Sohn, dem Schwarzen Prinzen. Seitdem führt der jedesmalige Prinz von Wales auch den Titel eines Herzogs von C. Vgl. Boase, Bibliotheca Cornubiensis (Lond. 1874–78, 2 Bde.); Daniell, History and geography of C. (3. Aufl., Truro 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 293.
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