Creuzer

[344] Creuzer, Friedrich, Altertumsforscher, geb. 10. März 1771 in Marburg, gest. 16. Febr. 1858 in Heidelberg, studierte 1789–91 in Marburg und Jena Theologie, beteiligte sich dann an einer Privatlehranstalt, wurde 1799 Privatdozent der Philologie in Marburg, 1800 außerordentlicher, 1802 ordentlicher Professor daselbst, 1804 in Heidelberg und trat 1845 in den Ruhestand. Er gründete 1807 ein philologisches Seminar sowie 1808 die »Heidelberger Jahrbücher«. Seine beiden Hauptwerke sind: »Symbolik und Mythologie der alten Völker« (Leipz. u. Darmst. 1810–12, 4 Bde.; 3. Aufl. 1837–43), dem allerdings vielfach widersprochen wurde, besonders von G. Hermann und Voß, auch von Lobeck und Pott, sowie die Ausgabe des Plotinus (mit Moser, Oxf. 1835, 3 Bde.).[344] Sonst verfaßte er: »Epochen der griechischen Literaturgeschichte« (Marb. 1802); »Die historische Kunst der Griechen in ihrer Entstehung und Fortbildung« (Leipz. 1803; 2. Aufl., besorgt von Kayser, Darmst. 1845); »Dionysus« (Heidelb. 1808); »Meletemata e disciplina antiquitatis« (Leipz. 1817–19, 3 Bde.); »Commentationes Herodoteae« (das. 1819); »Procli Diadochi et Olympiodori in Platonis Alcibiadem commentarii« (mit Voemel, Frankf. 1820–25, 4 Bde.); »Abriß der römischen Antiquitäten« (Darmst. 1824, 2. Aufl. 1829); später eine Reihe archäologischer Arbeiten. Seine »Deutschen Schriften« (Leipz. u. Darmst. 1836–58,5 Abtlgn.) enthalten auch die Selbstbiographie: »Aus dem Leben eines alten Professors« (das. 1848) und »Paralipomena der Lebensskizzen eines alten Professors« (Frankf. 1858); eine Auswahl seiner lateinischen Abhandlungen geben die »Opuscula selecta« (Leipz. 1854). Vgl. B. Stark, Fr. C. (Heidelb. 1874); Rohde, Friedrich C. und Karoline von Günderode. Briefe und Dichtungen (das. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 344-345.
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