Crevaux

[345] Crevaux (spr. -wō), Jules, franz. Reisender, geb. 1. April 1847 zu Lorquin in Lothringen, gest. 24. April 1882, studierte Medizin, trat 1868 in die französische Marine und bereiste 1877 Guayana, wobei er über die Tumuc-Humacberge vom Maroni zum Jari und Amazonenstrom gelangte. Auf einer zweiten Reise 1878–79 ging C. über die Tumuc-Humacberge zum Jari, dann zum Parú und Amazonenstrom, fuhr diesen und den Iça aufwärts bis zum Fuße der Anden, von wo er über den Japura zurückkehrte. Auf einer dritten Reise befuhr C. 1880 den Magdalenenstrom bis in die Nähe von Bogota, kreuzte die Kordillere und folgte dem Guaviare zum Orinoko. 1881 unternahm er eine Expedition in den Gran Chaco, wurde aber bei Ipantipucu am Pilcomayo von Tobaindianern mit seiner ganzen Begleitung ermordet. Eine Sammlung seiner Reiseberichte erschien u. d. T.: »Voyages dans l'Amérique du Sud« (Par. 1882). Mit Sagot und Adam bearbeitete er: »Grammaires et vocabulaires roucouyenne etc.« (1882). Nach seinem Tode wurde herausgegeben: »Fleuves de l'Amérique du Sud 1877–1879« (1883,40 Karten, mit seiner Biographie von Revoil).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 345.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: