Croton [1]

[354] Croton L, (Krebsblume), Gattung der Euphorbiazeen, Kräuter, Sträucher und Bäume, an den jüngern Zweigen, Blättern und Blütenteilen häufig mit Sternhaaren oder schildförmigen Schuppen bedeckt, mit wechselständigen, ganzen, selten gelappten Blättern, in Ähren stehenden, monözischen, selten diözischen Blüten und dreiköpfigen, dreisamigen Kapseln. 500 bis 600 Arten von sehr verschiedenartigem Habitus in den Tropen beider Hemisphären, besonders in Amerika. C. Eluteria Bennett (Kaskarill-, Schakerillbaum), kleiner Baum oder Strauch mit eilanzettlichen, unterseits silberweiß schelferigen Blättern und unscheinbaren, wohlriechenden Blüten, auf den Bahamainseln, liefert die Kaskarillrinde (s.d.), C. niveus Jacq. (C. Pseudochina Schlechtend.), ein kleiner Strauch im tropischen andinen Südamerika, die Kopalchirinde. C. Tiglium L. (Tiglium officinale Klotzsch, Purgierkroton, Tiglibaum), ein bis 6 m hoher Strauch oder kleiner Baum mit langgestielten, eilänglichen, kerbig gesägten Blättern und gipfelständigen Blütentrauben, im tropischen Asien heimisch, wird in ganz Ostindien, auf Ceylon, den Sundainseln, Philippinen, auf Mauritius, in Kotschinchina und China angebaut und liefert die Purgierkörner (Granatill), aus denen das Krotonöl gewonnen wird, sowie das weniger heftig wirkende Purgierholz, das aber auch von dem sehr ähnlichen C. Pavana Hamilton, im nordwestlichen Bengalen und Hinterindien, stammt. Die Blätter dieser Bäume werden gegen den Biß giftiger Schlangen angewendet. Holz und Samen dienen auch zur Betäubung der Fische. C. Cascarilla Benn., auf den Bahamainseln und in Florida, liefert Kaskarillrinde. C. lacciferus L., ein Baum mit langgestielten, länglich-eiförmigen, zugespitzten, drüsig gezahnten Blättern und lockerblütigen Trauben, in Ostindien, Ceylon, Kotschinchina, liefert Schellack, der durch den Stich einer Schildlaus (Coccus laccae Ker.) zum Ausfließen gebracht wird. C. fragrans Kunth, in Kolumbien, mit zitronenartig duftenden Blüten, und C. gratissimum, am Kap, werden als Parfüme benutzt. C. salutaris Co sar., C. Urucurana Bill. und andre Arten, in Brasilien, liefern Drachenblut. C. pictum. s. Codiaeum.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 354.
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