Csengery

[360] Csengery (spr. tschénngeri), Anton, ungar. Publizist und Politiker, geb. 2. Juni 1822 in Großwardein, gest. 13. Juli 1880 in Budapest, studierte die Rechte, trat 1845 in die Redaktion des liberalen »Pesti Hirlap«, folgte 1848 der Regierung nach Debreczin und war einige Zeit Ministerialrat. Nach der Revolution wirkte er als Lehrer. 1857 gründete er die »Budapesti Szemle« (»Budapester Revue«), die er bis 1869 redigierte. Eifrig war er für die wirtschaftliche Entwickelung bemüht und hatte einen wesentlichen Anteil an der Errichtung des ungarischen Bodenkreditinstituts, als dessen Direktor er bis an seinen Tod wirkte. Seit 1861 Mitglied des Reichstags, war er eins der einflußreichsten Mitglieder der Deák-Partei. Von seinen glänzend geschriebenen historischen Schriften, wegen deren er Mitglied und zweiter Präsident der Akademie wurde, sind zu nennen: »Ungarns Redner und Staatsmänner« (1851; deutsch, Leipz. 1852); »Historische Studien und Charakteristiken« (Pest 1870–74, 2 Bde.); »Geschichtschreibung und Geschichtschreiber« (das. 1874); »Denkrede auf Deák« (deutsch von G. Heinrich 1877); auch übersetzte er Macaulays »Geschichte Englands« (neue Aufl. 1874). Seine »Gesammelten Werke« erschienen 1884 in 5 Bänden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 360.
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