Cusparĭa

[382] Cusparĭa Humb., Gattung der Rutazeen, Sträucher oder Bäumchen mit meist langgestielten, ein- bis siebenteiligen Blättern, ziemlich großen Blüten in traubenähnlichen Rispen, seltener in Trauben oder Scheinähren und einsamigen, verkehrt-eiförmigen oder fast rhombischen Früchten. Etwa 20 Arten im tropischen Brasilien und in Kolumbien. C. trifoliata Engl., 20–25 m hoher Baum mit bräunlichgrauer Rinde, langgestielten Blättern und weißen Blüten in Rispen, wächst in Neugranada und Cumana und liefert die Angosturarinde, die schwach gewürzhaft riecht, sehr anhaltend rein bitter, etwas aromatisch schmeckt und gegen Ende des 18. Jahrh. als Fiebermittel (China von Neuandalusien), gegen Verdauungsstörungen und Ruhr angewendet wurde. Sie enthält vier Alkaloide: Galipedin C19H19NO3 und Galipeïn C20H21NO3, Cusparin C20H19NO3 und Cusparidin C19H17NO3. Weil aber häufig eine Verfälschung mit der giftigen Rinde von Strychnos nux vomica beobachtet wurde, kam sie in Mißkredit. Man benutzt sie zur Bereitung eines Likörs (Angostura).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 382.
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