Weil [1]

[478] Weil, 1) (W. der Stadt) Stadt im württemberg. Neckarkreis, Oberamt Leonberg, an der Würm und der Staatsbahnlinie Zuffenhausen-Kalw, 404 m ü. M., ist noch mit Mauern und Türmen umgeben, hat eine evangelische und eine schöne kath. Stadtkirche (von 1492), 2 ehemalige Klöster, ein Denkmal des hier gebornen Astronomen Kepler, Teppich-, Bijouterie-, Zigarren- und Schuhfabrikation und (1905) 1838 meist kath. Einwohner. W., wahrscheinlich römischen Ursprungs, war 1275–1803 Reichsstadt und wurde 1648 von den Franzosen niedergebrannt. Vgl. Hartmann, Denkwürdigkeiten der Reichsstadt W. (Stuttg. 1886). – 2) Dorf im bad. Kreis und Amt Lörrach, an der Staatsbahnlinie Leopoldshöhe-Lörrach, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Färberei[478] und Appretur, Spiritusbrennerei, eine chemische Fabrik, eine Kunstmühle, eine Imprägnieranstalt, Weinbau (Markgräfler) und (1905) 2035 Einw. Dabei das Friedlinger Feld, bekannt durch die unentschiedene Schlacht 14. Okt. 1702 zwischen Villars und dem Markgrafen von Baden. – 3) (W. im Dorf) Dorf im württemberg. Neckarkreis, Oberamt Leonberg, mit Station Kornthal-W. an der Staatsbahnlinie Zuffenhausen-Kalw, hat eine evang. Kirche, Fasanerie und (1905) 2440 Einw. – 4) Lustschloß bei Eßlingen (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 478-479.
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