Dahlberg

[416] Dahlberg, Erik, Graf, schwed. Feldherr und Festungsingenieur, geb. 10. Okt. 1625 in Stockholm, gest. daselbst 16. Jan. 1703, ursprünglich Kammerschreiber, später Fortifikationsoffizier, kämpfte 1656 bis 1660, wo er 1658 die Anregung zu Karl Gustavs berühmtem Wintermarsch über die Belte gab, und 1675–79 mit Auszeichnung gegen Dänemark. Bereits 1660 geadelt, seit 1693 Graf, Feldmarschall und Generalgouverneur von Bremen-Verden, verteidigte er 1700 als livländischer Generalgouverneur (1696 bis 1702) Riga erfolgreich gegen die Sachsen. Seine Verdienste um das Belagerungswesen und seine berühmten Festungsanlagen zu Marstrand, Gotenburg, Riga, Wismar, Stade etc. verschafften ihm den Beinamen »Schwedens Vauban«. Ciner der gebildetsten Offiziere des 17. Jahrh., stand er in engem Freundschaftsverhältnis mit S. Pufendorf (s.d.), der bei seiner Arbeit über Karl Gustav vielfach von D. gesammeltes Material benutzt hat. Seine Selbstbiographie veröffentlichte Gjörwell (Stockh. 1757), sein Tagebuch S. Lundblad (das. 1823). Sein aus Kupferstichen ohne Text bestehendes Hauptwerk »Suecia antiqua et hodierna« (Stockh. 1716), das mehrere Auflagen (mit Text) erlebte (neueste Ausgabe von H. Hildebrand, das. 1900, 3 Bde.), ist kulturgeschichtlich von Wichtigkeit. Vgl. H. N. Heden, Erik D. (Stockh. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 416.
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