Dalibor von Kozojed

[426] Dalibor von Kozojed, ein böhm. Ritter, ward 1498 wegen Bauernaufwiegelung in einen an der Nordostseite des Hradschin zu Prag gelegenen Festungsturm gesetzt, der bis 1720 als Staatsgefängnis diente und noch heute den Namen Daliborka führt. Da D. mit einem Folterwerkzeuge, genannt »Geige«, und mit Stricken, genannt »Saiten«, gepeinigt wurde, entstand später die Sage, er habe im Kerker eine Geige gefunden und ohne Unterricht es zu einer außerordentlichen Fertigkeit gebracht; daher das Sprichwort »Etiam Daliborem fames musicam docet«. D. wurde später hingerichtet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 426.
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