Davies

[551] Davies (spr. dēwìs), 1) Sir John, engl. Jurist, Staatsmann und Tichter, geb. 1569 zu Tisbury in Wiltshire, gest. 8. Dez. 1626, besuchte das Queen's College zu Oxford, studierte die Rechte und trat nach einer bewegten Jugend 1601 als Mitglied für Corse Castle in das Parlament. Jakob I. wurde ihm sehr gewogen und ernannte ihn zum Attorney General in Irland; 1673 ward D. zum Sprecher des ersten irischen Parlaments erwählt. Nach England zurückgekehrt, sollte er das Amt eines Oberrichters (Lord chief justice) bekleiden, starb jedoch noch vor seinem Amtsantritt. Als Poet machte sich D. in seiner Jugend durch ein Gedicht über die Tanzkunst: »Orchestra« (gedruckt 1596), und ein andres über die Unsterblichkeit der Seele bekannt, das er »Nosce te ipsum« überschrieb und 1599 der Königin Elisabeth widmete. Eine Sammlung von Lobgedichten auf letztere erschien unter dem Titel: »Hymns to Astraea«. Seine Epigramme ließ die geistliche Zensur verbrennen. Eine Sammlung seiner Dichtungen, die sich durch elegante Diktion und Korrektheit auszeichnen, veranstaltete er selbst 1622 (1 Bd.); seine »Historical tracts« gab Chalmers 1786 heraus; vollständig hat seine Werke zusammengetragen Grosart in der »Fuller worthies library« (1869–76, 3 Bde.).

2) John (Joannes Davisius), Philolog, geb. 1679 in London, gest. 22. März 1732 in Cambridge, studierte in Cambridge und wurde 1711 Geistlicher zu Fan Ditton, später Kanonikus zu Ely und Professor zu Cambridge. Wir verdanken ihm besonders Ausgaben des Maximus Tyrius (Cambridge 1703), Cäsar (das. 1706 u. 1727), Minucius Felix (das. 1707 u. Glasgow 1805) und der »Opera philosophica« Ciceros (das. 1736, 6 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 551.
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