De Smet de Naeyer

[671] De Smet de Naeyer, Paul, Graf, belg. Staatsmann, geb. 13. Mai 1843 in Gent, widmete sich ursprünglich der Industrie und ward Fabrikbesitzer. In der Kammer (seit 1886) erwarb er sich als eifriges und redegewandtes Mitglied der klerikalen Partei bald eine einflußreiche Stellung. 1894 zum Finanzminister, 1896 zum Ministerpräsidenten ernannt, nahm er im Januar 1899, da er die vom Könige gewünschte Wahlreform mißbilligte, seine Entlassung, erhielt aber schon Anfang August von neuem den Vorsitz im klerikalen Kabinett und ward 1900 in den Grafenstand erhoben. Im April 1902 leistete er der mit Straßenunruhen verbundenen antiklerikalen Bewegung zu gunsten des allgemeinen gleichen Stimmrechts energisch und erfolgreich Widerstand (s. Belgien, S. 604).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 671.
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