Delaplanche

[603] Delaplanche (spr. -plāngsch'), Eugène, franz. Bildhauer, geb. 28. Febr. 1836 in Paris, gest. daselbst 11. Jan. 1891, trat in das Atelier von Duret, ging 1864 nach Rom und erregte 1868 durch seine ersten Arbeiten: ein Kind, auf einer Schildkröte reitend, und ein Schafhirt (beide im Museum zu Marseille), Aufmerksamkeit, die sich noch steigerte, als er 1870 eine derb, aber gesund naturalistisch aufgefaßte Eva nach dem Sündenfall ausstellte, die ins Museum des Luxembourg kam. Unter seinen folgenden Arbeiten fanden besonders die heil. Agnes, die Marmorstatue der Liebesbotschaft, die Marmorgruppe der mütterlichen Erziehung (1873), die heilige Jungfrau mit der Lilie und die Statue der Musikin versilberter Bronze (Salon von 1877) wegen der vollendeten Naturwahrheit in der Formenbehandlung großen Beifall. Für die Marmorausführung der Musik erhielt er 1878 die Ehrenmedaille des Salons. Auch für den plastischen Schmuck öffentlicher Bauten war er tätig, z. B. für die Neue Oper (Statue der Musikund die sitzende Figur Aubers), für den Palast des Trocadéro und für das Stadthaus (Statue der öffentlichen Sicherheit). Sein letztes Werk war das Grabmal des Kardinals Donnet für die Kathedrale in Bordeaux mit den Statuen des Glaubens und der Barmherzigkeit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 603.
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