Diëlektrizitätskonstante

[888] Diëlektrizitätskonstante einer nichtleitenden Substanz (eines Diëlektrikums) oder deren spezifisches Verteilungsvermögen (spezifische induktive Kapazität) nennt man das Verhältnis der Ladung der einen Belegung eines elektrischen Ansammlungsapparats (Kondensator, Leidener Flasche), wenn diese Substanz die isolierende Schicht zwischen den beiden Belegungen bilde:, zu derjenigen Ladung, welche jene Belegung bis zu gleichem Potenzial geladen annimmt, wenn das isolierende Zwischenmittel eine gleich dicke Luftschicht ist. Die D. der Luft ist hiernach als Einheit angenommen. Da die Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer elektromagnetischen Strahlung (elektrischer Wellen, s.d.), somit auch des Lichtes, von der[888] D. abhängt und die Verschiedenheit dieser Geschwindigkeit in verschiedenen Medien die Brechung der Strahlen an deren Grenze veranlaßt, muß der Brechungsexponent mit der D. in Beziehung stehen. Nach Maxwell sollte die D. das Quadrat des Brechungsexponenten sein. Tatsächlich zeigen sich Abweichungen hiervon, welche die neuere elektromagnetische Lichttheorie durch das Vorhandensein beweglicher elektrischer Ladungen (Elektronen) in den Atomen erklärt (vgl. Drude, Lehrbuch der Optik, Leipz. 1900). Beispielsweise ergaben sich folgende Werte für die D.:

Tabelle

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 888-889.
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