Diergardt

[894] Diergardt, Friedrich, Freiherr von, Industrieller, geb. 25. März 1795 in Mörs, gest. 3. Mai 1869, errichtete 1813 in St. Tönis bei Krefeld eine Samt- und Samtbandfabrik, die 1816 nach Viersen verlegt wurde und hier eine große Bedeutung für die rheinpreußische Industrie erreichte. In 43 Städten und Dörfern der Regierungsbezirke Düsseldorf und Aachen fanden sich Werkstätten Diergardis, und in Viersen wurden etwa 3000 Arbeiter beschäftigt. Die Fabrikate verdrängten vielfach die französischen und englischen im Welthandel vom Markte. D. beteiligte sich an vielen industriellen Unternehmungen und war Abgeordneter der rheinischen Ritterschaft auf den Provinziallandtagen, Mitglied des ersten vereinigten preußischen Landtags und des Abgeordnetenhauses bis 1860, wo er den Freiherrentitel erhielt und ins Herrenhaus berufen wurde. Er gründete das Gladbacher Gewerbegericht und präsidierte diesem 25 Jahre.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 894.
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