Donati

[106] Donati, 1) Cesare, ital. Novellist, geb. 28. Sept. 1826 in Lugo, beteiligte sich lebhaft am Aufstand 1848, studierte darauf die Rechte und ließ sich in Florenz nieder, wo er allmählich Kabinettschef im Unterrichtsministerium[106] wurde. Mit Freunden gab er das »Dizionario della giurisprudenza toscana dal 1800 al 1850« (1851–53, 2 Bde.) heraus. 1854 gründete er das »Eco d'Europa« und redigierte später auch andre Blätter. Seine ersten Erzählungen: »Per un gomitolo«, »Diritto e rovescio«, »Arte e natura« (1858) gefielen ungemein. Seine Popularität als Erzähler wuchs durch die Romane: »Tra le spine« (1870), »Povera vita!« (1874), »Flora Marzia« (1876), »La Signora Manfredi« (1883) etc.; die Novellen: »Racconti delle fate« (1868), »Foglie secche« (1874), »Rivoluzione in miniatura«, »Buon anno!« (1875), »Storie bizzarre« (1888); die »Bozzetti Romani« (1884) u.a. Glückliche Darstellung, seine Charakterzeichnung und anmutiger Humor zeichnen Donatis Erzählungen aus; seine Meisterwerke sind: »Per un gomitolo« und »Rivoluzione in miniatura«.

2) Giambattista, Astronom, geb. 16. Dez. 1826 in Pisa, gest. 20. Sept. 1873 in Florenz, studierte in Pisa und Florenz, wurde 1852 Assistent der Sternwarte zu Florenz und beobachtete hier hauptsächlich Kometen, von denen er vier entdeckte, darunter den glänzenden Kometen 1858 VI, der den Namen Donatischer Komet trägt. 1864 wurde er zum Direktor der neuen Sternwarte zu Arcetri bei Florenz ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 106-107.
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