Drachenköpfe

[156] Drachenköpfe (Scorpaenidae Gthr.), Fischfamilie der Stachelflosser, sind absonderliche, z. T. sehr häßliche Fische mit seitlich zusammengedrücktem Kopf und Leib, stacheliger Rückenflosse und nicht verlängerter Afterflosse. Der Bergilt (Sebastes norvegicus C. V.), 50–60 cm lang, karminrot, am Rücken bräunlichrot, bewohnt den hohen Norden und Tiefen von 150–200 m, aus denen er durch heftige Stürme mit hervorgestülptem Magen an die Küste geworfen wird. Sein Fleisch ist genießbar. Die Seekröte (Meereber, Scorpaena porcus L.), 25 cm lang, braun, gefleckt, am Bauch rötlich, lebt im Mittelländischen und Atlantischen Meer, galt im Altertum für giftig, aber auch für heilkräftig; ihr Fleisch ist genießbar. Der Zauberfisch (Laff, Synanceia verrucosa Bloch.), 40 cm lang, mit monströsem Kopf, schlaffer, warziger Hauk und starken, sehr spitzen, gefurchten Rückenstacheln, die mit einer Giftblase in Verbindung stehen, ist je nach seiner Umgebung sehr verschieden gefärbt. Er sitzt zwischen Steinen und Seegras versteckt und macht, wenn er gereizt wird, mit seinen Rückenstacheln sehr schmerzhafte Wunden, in die der Inhalt der geplatzten Giftblase fließt. Solche Wunden erzeugen monatelanges Siechtum und führen oft den Tod herbei. Der Laff findet sich im Indischen und Stillen Ozean, auch im Noten Meer; nach dem Abziehen der Haut ist sein Fleisch genießbar.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 156.
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