Dschunkowskij

[235] Dschunkowskij, Stepan Semenowitsch, russ. Staatsmann und Gelehrter, geb. 5. Jan. 1763 in Lebedin aus einer kleinrussischen Familie, gest. 15. April 1839 in Petersburg, ward von Katharina II. zur Vollendung seiner Studien in das Ausland geschickt; er lebte 7 Jahre in England und kehrte durch Frankreich und Deutschland in die Heimat zurück, wo er Lehrer der Töchter Pauls I. wurde. 1802 ward D. Direktor im Departement der Staatswirtschaft und der öffentlichen Bauten. Ihm verdankte man die wirtschaftlichen Reformen, die Rußland zu jener Zeit erfuhr. Unter anderm berief er Quäker aus England und ließ durch sie die Moräste bei Petersburg austrocknen. D. trug sich bereits mit Plänen zur Aufhebung der Leibeigenschaft. Auch als landwirtschaftlicher Schriftsteller war D. geachtet, sein Hauptwerk ist das »Neue und vollständige System der Landwirtschaft« (Petersb. 1817, 15 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 235.
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