Dudelsack

[250] Dudelsack (Sackpfeife, ital. Cornamusa, Piva; franz. Musette, Sourdeline; engl. Bag-pipe; lat. Tibia utricularius; griech. Askaulos) ist ein uraltes Instrument, das jetzt aber nur noch in der Militärmusik der schottischen Hochländer und bei der Landbevölkerung Schottlands und Irlands sowie in den Händen der Bettler anzutreffen ist. Es besteht aus einem ledernen Windsack, der entweder von dem Spieler mittels einer als Pfeife geformten Spitze vollgeblasen und in Füllung erhalten (so bei der ältern Art und dem schottischen Hochlandsdudelsack), oder durch kleine, mit dem Arm regierte Bälge mit Wind versorgt wird. An dem Schlauch sind mehrere Pfeifen befestigt, die durch denselben angeblasen werden, sobald ihn der Spieler mit dem Arm zusammendrückt, eine gewöhnliche Schalmei mit sechs Tonlöchern, auf der Melodien gespielt werden, und 1–3 sogen. Stimmer (Hummeln, franz. bourdons, engl. drones), die stets nur ein und denselben Ton, und zwar unausgesetzt, angeben (s. Tafel »Musikinstrumente III«, Fig. 8). Das Instrument ist der Drehleier (s. d.) nahe verwandt und hat deren Schicksal geteilt, auch sofern es im 17. und 18. Jahrh. wieder Modeinstrument wurde. Im 17. Jahrh. kam der D. in verschiedenen Größen vor, als: großer Bock (Bordune: Kontra-G oder groß C), Schaperpfeife (Bordune: b f´), Hümmelchen (f´ c´´) und Dudey (es´ b´ es´´).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 250.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: