Durm

[307] Durm, Joseph, Architekt, geb. 14. Febr. 1837 zu Karlsruhe in Baden, bildete sich auf der Technischen Hochschule daselbst, legte 1860 seine Staatsprüfung ab und wurde 1868 Professor der Architektur, 1877 Baurat, 1883 Oberbaurat und später Oberbaudirektor. Er hat zahlreiche Studienreisen durch ganz Europa bis nach Griechenland gemacht und neben einer[307] umfangreichen Bautätigkeit in Karlsruhe und im badischen Lande, die sich vornehmlich an die edelsten Formen der italienischen Renaissance anschließt, auch eine rege schriftstellerische Tätigkeit entfaltet. Außer zahlreichen Villen und Wohnhäusern hat er in Karlsruhe das Vierordts-Bad, die Synagoge, die Festhalle, den Neuen Friedhof, die Palais Schmieder und Bürklin, die Kunstgewerbeschule, das erbgroßherzogliche Palais und das Justizgebäude, in Mannheim das Rheinbrückenportal, in Freiburg das chemische, physikalische und physiologische Institut und die Pfarrkirche zu St. Johann, in Heidelberg die Aula der Universität und das Gymnasium, in Baden-Baden das Landesbad und das Kaiserin-Augustabad, in Badenweiler die Kirche erbaut (vgl. »Ausgeführte Bauten«, Karlsr. 1876, 2 Bde.). Von seinen Schriften sind zu nennen: »Konstruktive und polychrome Details der griechischen Baukunst« (Berl. 1880); »Das Heidelberger Schloß« (das. 1884); »Die Domkuppel in Florenz und die Kuppel der Peterskirche in Rom« (das. 1887); »Die Kunstdenkmäler im Großherzogtum Baden« (mit Wagner und Kraus, Freiburg 1887 ff.). Mit Fachgenossen gibt er seit 1881 das umfangreiche »Handbuch der Architektur« heraus, in dem er die »Baukunst der Griechen« (2. Aufl., Darmst. 1892), die »Baukunst der Etrusker und Römer« (2. Aufl., Stuttg. 1903) und die »Baukunst der Renaissance in Italien« (das. 1902) bearbeitete.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 307-308.
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