Eastlake

[329] Eastlake (spr. īstlēk), Sir Charles Lock, engl. Maler und Kunstgelehrter, geb. 17. Nov. 1793 in Plymouth, gest. 23. Dez. 1865 in Pisa, machte die ersten Studien auf der Londoner Akademie, hielt sich seit 1817 drei Jahre lang in Italien und Griechenland auf und sammelte Motive zu historischen Bildern, Genrestücken und Landschaften, wobei er sich im Kolorit besonders an Tizian anschloß. Nach dem Muster der Münchener Freskomalerei begann er seit 1841 die Ausschmückung der neuerbauten englischen Parlamentshäuser. Seine Bilder bekunden künstlerischen Sinn und Studium, aber wenig schöpferische Kraft. Als Schriftsteller trat E. zuerst mit einer Übersetzung der Goetheschen »Farbenlehre« auf. Außer seinem Hauptwerk. »Materials for a history of oil painting« (Bd. 1, Lond. 1847; Bd. 2, nach seinem Tode, 1869), verfaßte er viele kleinere Schriften, herausgegeben von Bellender Ker u. d. T.: »Contributions to the literature of the fine arts« (das. 1848; neue Ausg. mit Memoir von seiner Gattin, 1870, 2 Tle.); ferner: »Hints on household taste in furniture etc.« (1868, 4. Aufl. 1877); »History of the gothic revival« (1871). E. wurde 1850 Präsident der Kunstakademie und 1855 Direktor der Nationalgalerie. Seine Gemälde sind von den besten englischen Stechern nachgebildet worden. – Seine Gattin Elizabeth E., geborne Rigby, geb. 1816 in Norwich, gest. im Oktober 1893, gleichfalls Malerin, schrieb: »Letters from the shores of the Baltic« (1841, 2 Bde.); »Livonian tales« (1846); »Life of John Gibson« (1869) u.a. Vgl. ihre »Journals and correspondance« (hrsg. von C. Eastlake Smith, Lond. 1895, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 329.
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