Egge [4]

[391] Egge, Peter, norweg. Schriftsteller, geb. 1869 in Drontheim als Sohn eines Arbeiters, genoß eine strengreligiöse Erziehung, geriet aber in Konflikte und Seelenkämpfe, die er in seiner Erzählung »Anfechtungen« (1893) schilderte, und aus denen er sich zu einer freien Lebensanschauung und zu wissenschaftlicher Ausbildung durcharbeitete. Notleidend schrieb er nachts seinen ersten Roman: »Almue« (etwa »Proletariat«, erst 1891 erschienen). Seine darauffolgende Amerikareise beschrieb er mit guter Laune in dem Roman »Ein Schiffsjunge« (1892; deutsch in Kürschners Bücherschatz, 1902). Unter den jungen Talenten gilt er als hervorragender Darsteller des Volkslebens (»Aus dem Volksleben«, 1894; »Vom Norden«, 1895; »Drontheimer«, 1898). Seine gehaltvollste Schöpfung ist der psychologische Künstlerroman »Gammelholm« (1899; deutsch, Münch. 1901). Von seinen Dramen haben besonders die Volkskomödien »Das Patengeschenk« (1897) und »Jacob und Kristoffer« (1901) Erfolg gehabt; weniger die sozialen Dramen »Kämpfer« (1896) und »Der Sohn« (1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 391.
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