Elefantenorden

[601] Elefantenorden, 1) erster dän. Orden, wurde angeblich von Knut VI. oder von Erich VII. gestiftet, von Christian I. 1458 erneuert. Christian V. gab 1693 dem Orden neue Statuten: die Zahl der Ritter solle 30 sein (was meist überschritten wurde), diese protestantisch und, wenn sie Dänen sind, den Danebrog bereits besitzen. Der König gibt jedem Ritter den Titel: Herr. Das Ordenszeichen besteht in einem weiß emaillierten Elefanten mit goldenen Stoßzähnen, der eine blaue Decke mit einem Kreuz von vier Diamanten, einen Turm mit Zinnen auf dem Rücken und einen Neger mit Wurfspieß in der Hand auf dem Halse trägt. Der Orden, der nur eine Klasse hat, wird an einem blau gewässerten Bande (deshalb »das blaue Band« genannt) von der linken Schulter herab zur rechten Hüfte getragen, an Festtagen an einer aus Türmen und Elefanten bestehenden Ordenskette. Außerdem tragen die Ritter auf der linken Brust einen silbernen Stern, dessen roter, von einem silbernen Lorbeerkranz und einem Goldrand umgebener Mittelschild ein aus Diamanten gebildetes Kreuz enthält. Die Devise des Ordens ist: »Magnanimi pretium« (»Der Lohn des Hochherzigen«). Ordenstag ist der 1. Januar. Vgl. Berlien, Der E. und seine Ritter (Kopenh. 1846). – 2) (Moha-Wara-Bohru) siamesischer Orden, gestiftet 1861 vom König Mongkut, erweitert 1869, resp. 1873 von dessen Sohn Somdetch Phra Paramindr Maha Chulalonkorn, hat fünf Klassen: die drei ersten Klassen tragen Sterne, in der Mitte die grüne Medaille mit dem weißen Elefanten, umgeben von roten Lotosblumenblättern, während die Dekoration sämtlicher Klassen mit kleinen Abänderungen aus einem roten Mittelrund mit dem weißen Elefanten besteht, von einem dreifachen Kranz aus rot, grün und gelb emaillierten Lotosblüten umgeben, überragt von der siamesischen Krone. Das Band ist rot mit grünen Rändern. Abbildung der 1. und 3. Klasse s. Tafel »Orden III«, Fig. 10.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 601.
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