Embrun

[747] Embrun (spr. angbröng), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Oberalpen, 870 m ü. M., auf einem steilen Felsen über der Durance, am Fuß des 2544 m hohen Mont St.-Guillaume, an der Lyoner Bahn, mit aufgelassenen Festungsmauern, gotischer Kathedrale aus dem 12. Jahrh. mit romanischem Turm, Zentralgefängnis, College, betreibt Fabrikation von Tuch und Ackergeräten und hat (1901) 2936 Einw. Die Umgegend, gebirgig und waldreich, hieß früher Embrunois. – E., im Altertum Ebrodunum genannt, hatte schon 374 einen Bischof, ward im 9. Jahrh. zum Erzbistum erhoben und stand seit 1020 unter eignen Grafen; geschichtlich ist es durch mehrere Konzile merkwürdig. 1583 eroberten die Protestanten die Stadt, 1692 die Savoyer, die sie aber bald wieder räumten. 1802 wurde das Bistum aufgehoben. Vgl. Sauret, Essai historique sur la ville d'E. (Gap 1860).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 747.
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