Entglasung

[836] Entglasung, die Bildung kristallisierter Körper (Kristalliten, s. d.) inmitten eines Glasflusses oder der amorphen Masse vulkanischer Gesteine. Dadurch, daß sich die Kriställchen im Gesteinsglas mehren und vergrößern, entstehen unmerkliche Übergänge von den lediglich aus amorpher Masse bestehenden Glaslaven (s. d.) zu halbkristallinischen Gesteinen mit reichlich eingeschalteter amorpher Zwischenmasse und weiter zu den vollkommen kristallinischen, bei denen sich auch die letzten Reste des Glases durch E. in ein Kristallhaufwerk verwandelt haben. In manchen vor vollständiger Erstarrung im Fluß gewesenen Gesteinen zeigen die durch C. entstandenen Körper oft eine gewisse regelmäßige Anordnung zu parallel verlaufenden geraden oder welligen Linien (Fluktuationsstruktur, Fluidalstruktur oder, da sie nur unter dem Mikroskop deutlich zu beobachten ist, Mikrofluktuationsstruktur). Vgl. Tafel »Gesteine«, Fig. 2 u. 3, und Artikel »Glas«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 836.
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