Erdkrebs [1]

[4] Erdkrebs (Harzsticken), Baumkrankheit an Nadel- und Laubhölzern, wobei der Stamm an der Basis eine Anschwellung bekommt, an der die Rinde ausbricht, bei den Nadelbäumen gewöhnlich unter Harzerguß. Zwischen Rinde und Holz findet sich das weiße, später die Form brauner, harter Stränge (Rhizomorpha) annehmende Mycelium eines Hutpilzes, Agaricus melleus L. (Hallimasch, Honigpilz, s. Tafel »Schmarotzerpflanzen II«, Fig. 3), der die Krankheit verursacht. An jenen Strängen entspringend, bricht er durch die Rinde der erkrankten Stämme hervor. Da die Stränge von erkrankten Wurzeln durch die Erde zu gefunden hinkriechen und in diese eindringen, wird die Krankheit ansteckend. Die befallenen Stöcke sind auszuroden. Der E. wird aber auch durch die Sporen fortgepflanzt, die sich von den im Herbst erscheinenden großen, braunen Fruchtträgern des Pilzes durch den Wind verbreiten. Der Pilz erscheint auch an abgestorbenen Wurzeln und Wurzelstöcken, an Brunnen- und Wasserleitungsröhren, Brücken etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 4.
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