Erdumsegelung

[29] Erdumsegelung. Daß eine Reise um die Erde unter Beibehaltung derselben Richtung möglich sei, hielt man, bis Anfang des 16. Jahrh. der Beweis wirklich erbracht wurde, fast allgemein für unmöglich.

Man stellte sich die Erde als eine Scheibe oder viereckig vor, vom Meer umflossen und durch breite Meereskanäle wie ein O durch ein T in drei Teile: Europa, Afrika und Asien, zerteilt (s. Abbildung der Radkarte im Artikel »Erdkunde«, S. 9).

Als Kolumbus seinen Plan zur Erreichung Zipangus (Japans) auf dem westlichen Wege Ferdinand und Isabella von Spanien vorlegte, meinte eine von diesen eingesetzte Kommission, wenn die Erde wirklich rund und dort unten noch Land wäre, so könne man von da nicht wieder zurückkommen, weil man dann einen Wasserberg hinausfahren müsse.

Die erste E. vollbrachte Ferdinand Magalhães, der zwar nicht selbst Europa wieder erreichte, dessen letztes Schiff indes nach dreijähriger Fahrt (1519–22) nach Spanien zurückgelangte.

An Erdumsegelungen haben sich seit Magalhães fast alle seefahrenden Nationen beteiligt; die hauptsächlichsten sind:

Tabelle

Weiteres im Artikel »Maritime wissenschaftliche Expeditionen«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 29.
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