Erstlinge

[78] Erstlinge (hebr. Bikkurim, Erstlingsopfer), die von vielen alten Völkern der Gottheit aus Dankbarkeit für ihre Gaben dargebrachten ersten und besten Erzeugnisse der Bodenkultur. Bei den Israeliten die unter entsprechenden Feierlichkeiten im Nationalheiligtum zu Jerusalem dargebrachte Erstlingsgarbe am zweiten Morgen des Passahfestes, die Erstlingsbrote am Wochenfest und die E. aller andern Früchte während der Sommermonate. Dieselben wurden teils roh (Getreide, Baumfrüchte, Weintrauben), teils zubereitet (Most, Öl, Mehl, Teig) dargebracht, und zwar, bevor man von dem übrigen Gebrauch machte, und dienten zum Unterhalt der Priester. Das Maß derselben war vom mosaischen Gesetz nicht bestimmt, sondern dem freien Willen überlassen; erst der Talmud gibt darüber nähere Bestimmungen. Vgl. Erstgeburt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 78.
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