Most [1]

[182] Most, beim Keltern gewonnener Traubensaft. Man unterscheidet den von selbst abfließenden Saft der reifsten Trauben (Vormost), der sich durch besondere Güte und Süße auszeichnet; den Prestmost, der durch Pressen der Trauben gewonnen wird, und den durch nochmaliges starkes Pressen aus den mit Wasser übergossenen Trestern gewonnenen Saft (Lauer, Leirer, Nachwein, franz. Piquette oder Piqueton). Durch die schnell eintretende Gärung verwandelt sich der M. in Wein; er wird nach der ersten, stürmischen Gärung trübe und milchig (Federweiß) und erst nach der zweiten Gärung wieder einigermaßen klar (Sauser, Suser, Stürmer, Rauscher). Bitzler (Bixler, Böckser) ist aus geschwefelten Trauben gewonnener M. M. dient auch zur Mostrichfabrikation und zur Bereitung von Mostsirup (Traubensirup), im Orient wird aus dem M. unreifer Trauben der saure Schiré gewonnen, der als Zusatz zu Scherbetten etc. dient. In Süddeutschland und der Schweiz versteht man unter M. den Obstwein, namentlich Apfelwein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 182.
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