Exzelsĭormühle

[232] Exzelsĭormühle, Vorrichtung zum Schroten von Getreide, Reis etc., zum Zerkleinern von Gerbmaterialien, Farbhölzern, Kork, Knochen sowie zum Mahlen[232] von Kaffee, Zichorie, Gewürzen u. dgl., wird von dem Grusonwerk in Magdeburg-Buckau gebaut. Sie besitzt als arbeitende Teile zwei ringförmige Scheiben (Fig. 1) von 80–600 mm Durchmesser, von zähem Hartguß, auf deren Seitenflächen sich in konzentrischen Kreislinien Zähne von dreieckigem Querschnitt erheben. In den Furchen einer Scheibe können die Zähne der andern Scheibe um den Scheibenmittelpunkt rotieren. Durch radiale Gassen wird das im Zentrum eingeführte Mahlgut der Peripherie zugeschleudert und allmählich zerkleinert.

Fig. 1. Mahlscheibe der Exzelsiormühle.
Fig. 1. Mahlscheibe der Exzelsiormühle.

Zum Zweck des leichten Einstreifens und einer Vorzerkleinerung sind die Furchen nach der Scheibenmitte vertieft, so daß die innern Zähne bedeutend höher stehen als die äußern. Die Konstruktion dieser Mühle zeigt Fig. 2. Die eine Mahlscheibe b ist an die innere Fläche des gußeisernen Gehäuses G geschraubt, während die zweite a an einer Scheibe s sitzt, die sich mit der Welle n m 300–400mal in der Minute dreht. Das Mahlgut fällt aus dem Rumpf e durch den Regulierschieber f in den Mahlgang und verläßt den letztern durch den Trichter g.

Fig. 2. Exzelsiormühle.
Fig. 2. Exzelsiormühle.

Die Regulierung des Scheibenabstandes zur Erzielung verschiedener Feinheitsgrade des Mahlgutes erfolgt durch Verschiebung der Welle n m. Hierzu dient ein schwingender Sattel o, der über ein Kammerlager d greift und mittels einer Schraube mit Handrad c bewegt wird, wodurch d und somit n m nach links zu verschieben ist, während eine Spiralfeder h eine Verschiebung nach rechts hervorruft. Ähnliche Scheibenmühlen kommen unter dem Namen Diamantmühle und Fortschrittsmühle vor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 232-233.
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