Fógarassy

[742] Fógarassy (spr. -schi), Johann, ungar. Sprach- und Rechtsgelehrter, geb. 1801 zu Käsmark im Abaujvárer Komitat, gest. 11. Juni 1878, studierte zu Sarospatak die Rechte, ward 1829 Advokat, trat 1848 als Rat ins ungarische Finanzministerium und war während der Revolution Mitglied der obersten Pester Distriktualtafel. Neben mehreren rechtswissenschaftlichen Werken (sämtlich in ungarischer Sprache) schrieb er: »Ungarisch-deutsches Wörterbuch« (Budap. 1836, 2 Bde.), »Metaphysik der ungarischen Sprache« (das. 1834), »Geist der ungarischen Sprache« (das. 1845) und das mit G. Czuczor (s.d.) im Auftrag der ungarischen Akademie begonnene und nach dessen Tode (1866) von ihm allein fortgeführte und vollendete große »Wörterbuch der ungarischen Sprache« (Budapest 1861–1874), wofür ihm die Akademie eine darauf geprägte Goldmedaille überreichte, obwohl es den Anforderungen der neuern Sprachwissenschaft nicht genügte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 742.
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