Falat

[286] Falat, Juljan, poln. Maler, geb. 30. Juli 1853 zu Tuliglowy in Galizien, bildete sich in München bei dem Kupferstecher Raab und im Anschluß an seinen Landsmann J. v. Brandt und ließ sich nach längerm Aufenthalt in Rom und nach Reisen in Polen und Rußland 1889 in Berlin nieder. Seine Spezialität ist das Jagd- und Sportbild und die Darstellung des polnischen Volkslebens, wobei er die Winterlandschaft bevorzugt. Zuerst machte er sich durch einen Zyklus von 28 Aquarellen und Zeichnungen bekannt, die eine vom Fürsten Anton Radziwill 1886 in Nieswiecz veranstaltete Bärenjagd mit ihren Teilnehmern schildern. Es folgten 1889 das Ölgemälde: Rückkehr des Kaisers Wilhelm II. von der Bärenjagd beim Fürsten Anton Radziwill (im Besitz des Kaisers), 1891 eine Elentierjagd, 1892 Kaiser Wilhelm II. auf der Birschjagd in der Schorfheide (im Besitz des Kaisers), wofür er die große goldene Medaille der Berliner Kunstausstellung erhielt, vor der Bärenjagd (in der Berliner Nationalgalerie), die Fahrt zur Wolfsjagd und andre Jagdbilder sowie 1893 das Aquarell: Markt in Galizien. 1893 wurde er Mitglied der Berliner Akademie, und 1900 nahm er seinen Wohnsitz in Krakau, wohin er als Direktor der Kunstakademie berufen worden war. Von seinen übrigen Bildern sind noch: Elche in den Sümpfen und Napoleon I. auf dem Rückzuge von Moskau zu nennen. Mit A. v. Kossak hat er in Berlin das Panorama: Rückzug der Franzosen über die Beresina 1812 gemalt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 286.
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