Fischguano

[621] Fischguano, Dungmittel aus Fischabfällen und ungenießbaren Fischen. Man hat in Küstengegenden wohl zu allen Zeiten mit Fischen und Fischabfällen gedüngt, bereitet jetzt aber auch eine haltbare und transportable Ware für den Verbrauch im Binnenland. Beim Fischfang zufällig mit erhaltene, als Nahrungsmittel wertlose Fische und die Abfälle von der Zubereitung der Seefische zum Transport sowie beim Walfischfang etc.; ferner kleine Fische, Seesterne, Krebse, [621] Muscheln etc., die direkt zur Düngerbereitung gefangen und gesammelt und bisweilen zunächst zur Tran- und Ölgewinnung verwertet werden, liefern die Handelsware. Hauptsächlich wird F. an den Küsten Norwegens, Englands, Frankreichs, Ostpreußens, auf den Lofoten, auf Neufundland, Helgoland und in Japan dargestellt. Bisweilen werden die Fische zunächst gekocht, dann gepreßt und zerrieben, auch wohl mit Schwefelsäure behandelt. Die norwegische Ware bildet ein gröbliches, erbsgelbes Pulver von Fischgeruch und wird wie Guano benutzt, der indes schneller und kräftiger wirkt. Die Zusammensetzung der verschiedenen Sorten ist verschieden, sie enthalten 3–16 Proz. Phosphorsäure, 5–12 Proz. Stickstoff und meist weniger als 1 Proz. Kali.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 621-622.
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