Flora [2]

[700] Flora, altital. Göttin alles Blühenden, somit auch der Jugend und des frohen Lebensgenusses sowie der »guten Hoffnung« der Frauen, deren Symbol die Blüte ist. Schon Numa soll für sie einen eignen Priester (Flamen Floralis) eingesetzt haben. An ihrem Fest (Floralia) stellte man brennende Lichter auf, schmückte Häuser, Tiere und sich selbst mit Blumen, die Frauen trugen gegen sonstige Gewohnheit bunte Kleider, und es herrschte zügellose Lustigkeit. Nach dem ersten Punischen Kriege kamen auch Spiele der F. (ludi florales, vom 28. April bis 3. Mai) auf, die seit 173 v. Chr. ständig wurden, mit szenischen Aufführungen, besonders von Mimen, und Zirkusspielen, unter anderm einer Jagd auf Ziegen und Hafen. Die Kunst stellte die F. einer griechischen Frühlingshore ähnlich dar, als blühende, blumengeschmückte Jungfrau. Unsicher ist die Deutung der berühmten Farnesischen F. in Neapel (s. Farnesische Kunstwerke) als F.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 700.
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