Forstvermessung

[786] Forstvermessung, die kartographische und tabellarische Darstellung der Waldflächen nach Lage und Größe, zerfällt in die Horizontalmessung, d. h. die Vermessung der auf die Horizontalebene reduzierten Flächen und Linien (Grenzmessung, Innenmessung) und in die Terrainmessung, d. h. die Messung und bildliche Darstellung der aus der Horizontalebene hervortretenden Erdoberfläche. Die Ergebnisse der F. werden niedergelegt in Karten und Vermessungsschriften. An Forstkarten werden gewöhnlich unterschieden: Spezialkarten (in Preußen mit einem Maßstabe von 1: 5000) und reduzierte Karten (in Preußen mit einem Maßstabe von 1: 25,000). Letztere dienen hauptsächlich zur Darstellung des Holzbestandes (Bestandskarten) und des Wirtschaftsplanes (Wirtschaftskarten). Die Vermessungsschriften dienen zur Darstellung einerseits der Eigentumsgrenzen nach Grenzmalen, Längen und Winkeln der Grenzlinien (in Preußen im Grenzregister), anderseits der Flächengrößen im einzelnen und im ganzen (in Preußen in der Generalvermessungstabelle). Die F. gehört zu den Vorarbeiten der Forsteinrichtung (s.d.). S. auch Feldmeßkunst. Vgl. Baur, Lehrbuch der niedern Geodäsie (5. Aufl., Berl. 1895); Bohn, Anleitung zu Vermessungen in Feld und Wald (das. 1876); Desert, Die Horizontalaufnahme bei Neumessung der Wälder (das. 1880); Kraft, Anfangsgründe der Theodolitmessung (3. Aufl., Hannov. 1895); Runnebaum, Waldvermessung und Waldeinteilung (Berl. 1890); Baule, Lehrbuch der Vermessungskunde (2. Aufl., Leipz. 1901); Herrmann, Die preußischen Forstkarten. Zusammenstellung der Bestimmungen etc. (Neudamm 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 786.
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