Görz und Gradisca

[145] Görz und Gradisca, gefürstete Grafschaft, österreich. Kronland, bildet mit der Stadt Triest nebst Gebiet und der Markgrafschaft Istrien das Österreichisch-illyrische Küstenland (s. d.). Die Landschaft gehörte in frühester Zeit zu Illyricum, später zum Herzogtum Friaul und hatte mit diesen Ländern gleiches Schicksal, bis sie im 11. Jahrh. zu einer besondern Grafschaft erhoben ward, die in der Familie der Eppensteiner und seit dem 12. Jahrh. in der der Lurngauer Grafen von G. erblich war. 1500, nach dem Aussterben der Grafen von G., fiel das Land an Österreich, mit dem es bis auf eine kurze Unterbrechung zur Zeit der französischen Okkupation 1809–14 vereinigt blieb. Von den (1900) 232,897 Einw. waren 140,582 Slowenen, 81,136 Italiener und Friauler und 3498 Deutsche. Das Wappen des Kronlandes s. Textblatt zur Tafel »Österreichisch-ungarische Länderwappen«. Vgl. Czoernig, Das Land G. u. G. (Wien 1873–74, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 145.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: