Gabl

[249] Gabl, Aloys, Maler, geb. 24. Sept. 1845 zu Wies im Tiroler Pitztal, gest. 4. März 1893 in München durch Selbstmord, kam mit 17 Jahren, unterstützt vom Fürstbischof Vinzenz Gasser von Brixen, nach München, wo er sich bei Schraudolph der kirchlichen Kunst widmen sollte, im Laufe der Zeit sich jedoch Ramberg und zuletzt Piloty zuwandte. Seine Darstellungsweise ist mit der seiner Landsleute Defregger und Matthias Schmid eng verwandt. Vom historischen Genrebild (Kapuziner Haspinger, die Tiroler zum Aufstand rufend) ausgehend, wandte er sich später dem ländlichen und städtischen Genre zu. Seine durch seine Charakteristik, humorvolle Schilderung und flüssiges Kolorit gleich ausgezeichneten Hauptwerke sind: Rekrutenaushebung in Tirol (1873), Einsegnung des Brautbettes (1875), die verbotene Tanzmusik, Hochwürden als Schiedsrichter (1876), die Nähmaschinenprobe (1878), Flur eines Münchener Bierhauses, die Impfstube, die heiligen drei Könige (1883), die Märchenerzählerin, die Kartenspieler und die Schnadahüpfeln (1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 249.
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