Gail [1]

[256] Gail, rechter Nebenfluß der Drau in Kärnten, entspringt in den Karnischen Alpen, südlich vom Pustertal in Tirol, durchfließt ein von W. nach O. gerichtetes Längstal der Alpen (im obern. Teil Lessach-, im untern Gailtal genannt), nimmt links die von Tarvis kommende Gailitz auf und mündet, nachdem er sich durch die Bergstürze des Dobratsch Bahn gebrochen, 126 km lang, unterhalb Villach. Das Gailtal ist im obern Teil von Deutschen, im untern von Slowenen bewohnt. Hauptort des Tales ist der Marktflecken Hermagor (612 m), an der Staatsbahnlinie Arnoldstein-Hermagor, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, mit (1900) 861 deutschen Einwohnern. Nach der G. sind die zwischen diesem Flußtal und dem Drautal gelegenen Alpen Gailtaler Alpen (s. Karte »Kärnten«) benannt, die durch den Gailbergsattel (970 m), mit der Fahrstraße von Kötschach nach Oberdrauburg, in einen westlichen und östlichen Teil geschieden werden und im erstern mit der Sandspitze 2863 m, im letztern mit dem Reißkofel 2369 m erreichen. Im O. endigen die Gailtaler Alpen mit dem Dobratsch (2167 m). Vgl. Moro, Das Gailtal (Klagenf. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 256.
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