Drau

[177] Drau (Drave, Drava, im Altertum Dravus), rechter Nebenfluß der Donau, entspringt 1228 m ü. M. am Toblacher Feld im Pustertal in Tirol und durchfließt in östlicher Richtung ein ausgedehntes Längental der Ostalpen (334 km). Bei Innichen (1175 m ü. M.) nimmt sie den größern Sextenbach auf, fließt dann reißend durch die Enge der Lienzer Klause in die Talweitung von Lienz, bis wohin sie auf 1 km Länge 1,2 m Fall hat. Durch die Isel verstärkt, tritt sie bei Oberdrauburg (620 m ü. M.)aus Tirol nach Kärnten über. Mit Glimmerschiefer zur Linken und den Dolomitketten der Karnischen Alpen zur Rechten strömt sie erst in östlicher, von Kleblach bis Sachsenburg in nördlicher, von da bis Villach (508 m ü. M.) in südöstlicher Richtung. Im Klagenfurter Becken wird sie südlich in etwa 7 km Entfernung von der kahlen Wand der Karawanken begleitet und hat hier noch immer ein Gefälle von mehr als 1 m auf 1 km. Bei Unterdrauburg (364 m ü. M.) geht sie nach Steiermark über, fließt zwischen dem Posruck und Bachergebirge hin und tritt bei Marburg (274 m ü. M.), sich nach SO. wendend, in das offene Pettauer Feld. Nach der letzten Talenge bei Friedau an der Grenze Ungarns öffnet sich die Ebene von Warasdin. Die Grenze von Ungarn im N., von Kroatien und Slawonien im S. bildend, zieht die D. nun trägen Laufes, mit mannigfachen Krümmungen und teilweise versumpft, nach SO. und mündet östlich von Essek, wo sie 325 m Breite und 6,5 m Tiefe hat, in die Donau (75 m ü. M.). Ihre gesamte Länge beträgt 749 km. Schiffbar ist sie von Villach an zusammen 610 km weit, wovon 151 km von Barcs an mit Dampfschiffen befahren werden. Nebenflüsse sind links: Isel, Möll, Liefer, Gurk, Lavant, Mur; rechts: Gail, Drann und Bednja.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 177.
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