Galleïn

[280] Galleïn (Alizarinviolett, Anthrazenviolett) C20H10O7, das Oxydationsprodukt des Phthaleïns des Pyrogallols (s. Phthalsäure), wird erhalten durch Erhitzen von Pyrogallussäure oder Gallussäure mit Phthalsäureanhydrid. Es bildet grünschillernde Kristalle oder ein rötlichbraunes Pulver, löst sich leicht in Alkohol, kaum in Wasser und either, gibt mit konzentrierter Schwefelsäure bei 200° Cöruleïn C20H8O6, in alkalischer Lösung mit Zinkstaub Hydrogalleïn, dann Gallin. In der Zeugdruckerei wird es mit Tonerde- oder Chromacetat aufgedruckt und durch Dämpfen fixiert. Cöruleïn bildet ein bläulichschwarzes Pulver, ist in Wasser, Alkohol und Äther fast unlöslich, leicht löslich in konzentrierter Schwefelsäure. Mit Alkalibisulfiten bildet es farblose lösliche Verbindungen, die sich beim Erhitzen leicht zersetzen. Man druckt diese Verbindung mit Tonerde- oder Chromazetat auf Kattun und dämpft. Die erhaltenen dunkelgrünen Farbentöne sind sehr echt, besonders gegen Seife.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 280.
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