Gedackt

[426] Gedackt (Gedakt), gewöhnliche Bezeichnung der gedeckten, d. h. an ihren Mündungen winddicht verschlossenen Labialstimmen der Orgel, bei denen die anprallende Luftwelle vom Deckel zurückgeworfen wird, so daß der Aufschnitt ihr einziger Ausgang ist. Da die Gedackte einen (annähernd) um eine Oktave tiefern Ton geben als gleichlange offene Flöten, so sind sie aus Sparsamkeitsgründen für tiefe Register sehr beliebt; ihr Ton ist jedoch etwas dumpf und steht durchaus hinter dem des Prinzipals zurück. Nach dem Fußton (s.d.) unterscheidet man G. 32' (Untersatz, Majorbaß, Großsubbaß, Intrabaß, Subkontrabaß, lat. Pileata maxima), G. 16' (Grobgedackt, Großgedackt, Bordun, Perduna, Subbaß, lat. Pileata magna), G. 8' (Mittelgedackt, lat. Pileata major) und G. 4' (Kleingedackt, Pileata minor), ja noch kleinere Gedackte (Bauernflöte, Feldflöte zu 2' und 1'). Auch die Doppelflöte (Duiflöte) und Quintatön (Quintadena) sind Gedackte.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 426.
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