Gefreite

[452] Gefreite, Soldaten von der Rangklasse der Gemeinen, die, gut ausgebildet, als Stubenälteste, Korporalschaftsführer, Wachthabende sowie als Führer von Patrouillen und kleinen Kommandos verwendet werden, sind auch Vorgesetzte andrer Soldaten für die Zeit des besondern Dienstes. Sie beziehen im deutschen Heer etwas höhern Sold und tragen als Rangabzeichen Adler- oder Wappenknöpfe am Kragen. Die Bezeichnung kommt schon vor dem Dreißigjährigen Kriege für Leute vor, die als besonders zuverlässig Schildwachen auszuführen und Arrestanten zu begleiten hatten und deshalb vom Schildwachstehen frei waren. Die Obergefreiten der Fußartillerie tun Dienst als Geschützführer. Früher hießen die Obergefreiten der Artillerie: Bombardiere (s.d.), auch Oberkanoniere (s.d.).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 452.
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