Sold

[576] Sold, soviel wie Lohn, Bezahlung für geleistete Dienste, namentlich Kriegsdienste, abzuleiten vom lat. solĭdus, der von Alexander Severus (222–235 n. Chr.) eingeführten Goldmünze, die den viermonatlichen Lohn des Kriegers ausmachte; daher Söldner (s. d.). Geregelte Soldzahlung begann erst mit dem Aufkommen der stehenden Heere. Der S., früher auch Traktament genannt, heißt heute Löhnung, die, wie schon zu Gustav Adolfs Zeit, alle zehn Tage (dekadenweise) im voraus gezahlt wird. Ihre Höhe ist für die verschiedenen Unteroffiziersgrade, für Gefreite und für Gemeine sowie zum Teil nach den Waffengattungen verschieden und beträgt beispielsweise für den deutschen Infanteristen für je 10 Tage 2 Mk. 20 Pf. Das Soldbuch dient als Ausweis für die Löhnungsempfänger. – Bei den Griechen beginnt die Soldzahlung unter Perikles, bei den Römern schon unter den Königen, aber aus den Gemeindekassen, aus der Staatskasse erst seit 406 n. Chr. halbjährlich oder jährlich; der bare S., das Salarium (Geld für Salz) eingerechnet, entsprach dem Lohn der ländlichen Arbeiter. Bei den Deutschen beginnt die Soldzahlung vereinzelt unter Karl d. Gr. und war durch die Hansa im 13. Jahrh., in England um 1050 vollständig entwickelt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 576.
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