Söldner

[577] Söldner, gemietete Krieger (Mietstruppen, Fremdentruppen), kommen in der Heeresgeschichte aller Zeiten vor. In der Regel waren die S. Ausländer und stammten aus Ländern und Gegenden, die einen Überschuß an kriegsgewohnten Männern hatten, z. B. im Altertum aus Griechenland, später aus der Schweiz, Deutschland, Böhmen (Hussiten). Sie dienten um Sold (s. d.) und oft auch der Beute willen, besonders da, wo den Eingebornen der kriegerische Geist und die Kraft zur Selbsthilfe mangelte, wie z. B. in Karthago, der Hansa, England. Geworbene S. bilden seit Verfall des Rittertums bis gegen Ende des 18. Jahrh. die Masse der Heere, zumal des Fußvolks. Das Söldnertum hörte da auf, wo der Kriegsdienst ausschließlich von Inländern versehen wurde und wo die stehenden Heere begannen Es erschien unter den verschiedensten Bezeichnungen, als Söldnerheere, Söldnerscharen, Söldnerhaufen, Söldnerbanden, als Soldtruppen und Soldheere, ferner z. B. bei den Condottieri, Brabançons, Armagnaken, den Schweizern, Landsknechten, Fremdentruppen (s. diese Artikel). Vgl. Soldatenhandel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 577.
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