Geijerstam

[491] Geijerstam, Gustaf af, schwed. Dichter und Schriftsteller, geb. 5. Jan. 1858 in Westmanland, studierte seit 1877 in Upsala und widmete sich bald ganz der Schriftstellerei. 1882 erschien seine Erstlingsarbeit, die Erzählung »Graukalt«, es folgten die Romane und Novellenzyklen »Streuwolken« (1883); »Arme Leute« (1884 u. 1889, 2 Bde.); »Erik Grane« (1885 u. 1897); »Bis auf Weiteres« (1887); »Pastor Hallin« (1887); »Erzählungen des Amtmanns« (1890); »Das Haupt der Medusa« (1895; deutsch, 3. Aufl., Stuttg. 1898): »Meine Jungen, ein Sommerbuch« (1896; deutsch, Münch. 1897); »Der Kampf um die Liebe« (Novellen, 2. Aufl. 1896); »Vilse i lifvet« (deutsch: »Ivar Lyth«, Berl. 1898); »Die äußersten Schären«, ein Küstenroman (1898; deutsch, Stuttg. 1900); »Die Komödie der Ehe« (Roman, 2. Aufl. 1898; deutsch, Berl. 1903); »Gesammelte Bauerngeschichten« (1898–99, 2 Bde., illustr.); »Das Buch vom Brüderchen«, ein Eheroman (2. Aufl. 1900; deutsch, 3. Aufl., Berl. 1904); »Frauenmacht« (1901; deutsch, das. 1904) und die Bauerngeschichte »Nils Tuefvesson und seine Mutter« (1903). Als Dramatiker hat G. besonders mit seinen Lustspielen: »Schwiegervater« (1888), »Nie im Leben« (1890), »Der Böse am Werkeltag« (1894) und seinen Volksstücken (»Svenska Bondepjeser«, 1894) viel Erfolg gehabt. Fast alle seine Werke sind auch in dänisch-norwegischen Ausgaben erschienen. Erst ein Strindberg nachahmender Realist, ging G. zu humoristischen Volksschilderungen und dann zu neuromantischer Mystik über. Er weiß durch populäre Motive und gefühlswarme Darstellung einen sehr großen Leserkreis zu fesseln. Als feinsinniger Kritiker und Essayist hat er sich in zahlreichen Zeitschriften sowie in den beiden Essaysammlungen »Ur Samtiden« (1883) und »Nya brytningar« (1894) betätigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 491.
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