Gendebien

[547] Gendebien (spr. schāngd'bjäng), Alexandre, belg. Politiker, geb. 4. Mai 1789 in Mons, gest. 6. Dez. 1869 in Brüssel, machte sich als Advokat durch seine Tätigkeit in der antiholländischen Presse sowie durch die Verteidigung L. de Potters (s.d.) bekannt und trat in enge Fühlung mit den französischen Revolutionären. Nach der belgischen Revolution von 1830 Mitglied des Nationalkongresses, ward er Justizminister, dann Präsident des Höchsten Gerichtshofs, nach der Königswahl Leopolds I. (1831) aber Führer der Oppositionspartei, ohne freilich deren Zusammenbruch verhindern zu können. Nach der Niederlegung seines Kammermandats und mehrerer Vertrauensämter war er seit 1839 in Brüssel, wo ihm ein Standbild errichtet ist, Generaleinnehmer der Hospitäler. Er schrieb: »Catastrophe du mois d'août 1831« (Brüss. 1869, Bd. 1). Vgl. Juste, Alexandre G. (Brüssel 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 547.
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