Ghega

[817] Ghega, Karl, Ritter von, Ingenieur, geb. 13. Juni 1802 in Venedig, gest. 14. März 1860 in Wien, studierte seit 1817 in Padua, ward 1819 bei der Ausführung der großen Gebirgsstraße in der Provinz Belluno verwendet, leitete 1824–30 die Straßen- und Wasserbauten in der Provinz Treviso und 1830–33 in der Provinz Rovigo und war bis 1836 dem hydraulischen Departement bei der Landesbaudirektion in Venedig zugeteilt. 1840 zum Baudirektionsadjunkten für Tirol befördert, entwarf er daselbst die Pläne für die Gebirgsstraße durch das Val Sugana, dann für die im Oberinntal beim Finstermünzer Paß und das Projekt der Kettenbrücke über die Etsch bei More. 1848 leitete er als Generaldirektionsinspektor den Bau der Südbahn bis Laibach und arbeitete nach einer Studienreise in den Vereinigten Staaten das Riesenprojekt der Semmeringbahn aus. 1848 ward er zum Sektionsrat im Ministerium für öffentliche Bauten, 1849 zum Vorstand der Eisenbahnbausektion und 1850 zum Vorstand der Generalbaudirektion für die Staatseisenbahnbauten ernannt. Er erfand eine verbesserte Nivellierlatte und einen Oktanten mit Nonius zur Aussteckung von Kurven und veröffentlichte: »Übersicht der Hauptfortschritte des Eisenbahnwesens von 1840–1850« (3. Aufl., Wien 1853; auch in ital. Sprache); »Über nordamerikanischen Brückenbau und Berechnung des Tragungsvermögens der Howeschen Brücken« (das. 1845); »Malerischer Atlas der Eisenbahn über den Semmering« (2. Aufl., das. 1855).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 817.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika