Giebichenstein

[829] Giebichenstein, früher selbständiges Dorf, seit 1900 der Stadt Halle a. S. einverleibt. – Das auf einem steilen Felsen dicht an der Saale gelegene Bergschloß G. wird schon 961 erwähnt. Die Burg diente besonders als Staatsgefängnis, wo manche namhafte Gefangene, wie z. B. 1027 Herzog Ernst von Schwaben u. a., verwahrt wurden. Auch Ludwig der Springer saß hier im Kerker; sein Sprung in die Saale, mit dem er sich rettete, ist jedoch sagenhaft. Schon 980 gehörte das Schloß den Erzbischöfen von Magdeburg, die bis 1467 meist hier und abwechselnd in Halle ihren Hof hielten. Seit seiner Zerstörung durch den schwedischen General Banér (1636) liegt der G. in Ruinen. Vgl. Hendel, Chronik von G. (Halle 1818); Müldener, Giebichenstein (das. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 829.
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