Gnéditsch

[63] Gnéditsch (Gnjéditsch), Nikolaj Iwanowitsch, russ. Dichter, geb. 2. Febr. (22. Jan.) 1784 in Poltawa, gest. 15. (3.) Febr. 1833 in Petersburg, erhielt seine Bildung im Seminar seiner Vaterstadt, im Kollegium von Charkow und auf der Moskauer Universität, wo er sich viel mit russischer, lateinischer und namentlich griechischer Sprache und Literatur beschäftigte. Eins seiner dichterischen Erstlingswerke war die Übersetzung von Schillers »Verschwörung des Fiesco« (Moskau 1803). 1803 erhielt er in Petersburg eine Anstellung im Departement des Unterrichtsministeriums, dann in der kaiserlichen öffentlichen Bibliothek. Sein Hauptwerk ist die Übersetzung der »Iliade« in Hexametern, an der er 20 Jahre arbeitete, und die bis jetzt unübertroffen geblieben ist. Sie erschien zuerst 1829 (letzte Ausgabe 1880). Außerdem hat G. noch Shakespeares »King Lear« (Petersb. 1808), Voltaires »Tancrède« (das. 1816) und »Volkslieder der heutigen Griechen« (1826) übersetzt. Unter seinen Dichtungen ist besonders hervorzuheben das prächtige Idyll »Rybaki« (»Die Fischer«). Eine Sammlung der Gedichte erschien zuerst 1832, eine Gesamtausgabe seiner Werke Petersburg 1884 (3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 63.
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