Got

[151] Got (spr. go), Edmond, franz. Schauspieler, geb. 1. Okt. 1822 in Lignerolles (Depart. Orne), gest. 20. März 1901 in Paris, studierte am College Charlemagne und trat 1841 ins Konservatorium, wo er unter Prevosts Leitung schon im zweiten Jahr den ersten Preis im Lustspiel erhielt. 1844 debütierte er an der Comédie-Française, wo er durch sein angebornes Talent bald als einer der vorzüglichsten Komiker wirkte. Er wurde eine Hauptstütze der jüngern dramatischen Schule, spielte aber auch mit Glück die ersten Rollen des alten Repertoires, wie Sganarelle, Trissotin, Figaro etc. Seinen größten Erfolg errang er als Giboyer in den beiden Stücken von Augier: »Les Effrontés« und »Le fils de Giboyer« und später als Bernard in »Les Fourchambault«. Seit 1850 Mitglied der Comédie-Française, spielte er 1866, den Statuten zuwider, aber mit ausdrücklicher Genehmigung des Kaisers, den André Lagarde in Augiers »La Contagion« am Odeontheater und organisierte eine Truppe, die mit dem Stück ganz Frankreich durchzog. Später hat er auch mehrere Male in Österreich gastiert. 1894 trat er in den Ruhestand. G. hat sich auch literarisch beschäftigt und den Text zu der einaktigen Oper »François Villon« (Musik von Membrée, 1857 aufgeführt) geschrieben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 151.
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